Umzugsbräuche und was sie bedeuten

Umzugsbräuche und was sie bedeuten

Der letzte Nagel ist in die Wand geschlagen, ein paar Kisten stehen noch in der Ecke, aber der
schwierigste Teil des Umzugs ist gemeistert und der Einzug ist geglückt. Es läutet an der
Wohnungstür, die Nachbarn stehen mit einem Laib Brot und einer Schale Salz vor der Tür mit dem
Spruch “Brot und Salz, Gott erhalt’s!“. Doch was hat es mit dieser Tradition, die es bereits seit
Jahrhunderten gibt, auf sich?


Was schenkt man, wenn man eingeladen wird? Bei einer Einzugsparty gibt es nicht viel zu
überlegen: Brot und Salz stehen hier an oberster Stelle. Übergeben werden sie als Glücksbringer für
Wohlstand, Sicherheit und Beständigkeit für den neuen Lebensabschnitt im frisch eingerichteten
Heim.


Bereits im Mittelalter wurden Brot und Salz bei einem Einzug übergeben. Früher waren Brot und
Salz wichtige Grundnahrungsmittel und die Übergabe von diesen besaß einen praktischen Nutzen.
Brot durfte in keinem Haushalt fehlen, Salz würzt nicht nur, sondern macht Lebensmittel haltbar.
Christliche Überreste sind in diesem Spruch ebenso erhalten - unser tägliches Brot gib uns heute
heißt es so beispielsweise im Vaterunser, die Menschen werden in der Bibel als Salz der Erde
bezeichnet. Früher wurde hiermit ebenso die Aufnahme in die örtliche, christliche Gemeinschaft
ausgedrückt.


Heute besitzt dieser Umzugsbrauch vor allem einen symbolischen Wert. Neben Österreich sind Brot
und Salz als Gastgeschenk oder Willkommensgruß unter anderem in Deutschland und Frankreich
ein Brauch. Doch auch zu anderen Gelegenheiten wie Eheschließungen hat sich die
Übergabetradition von Brot und Salz gehalten.
Heutzutage lässt sich diese Umzugstradition in kreativer Weise mit verschiedenen Brot- und
Salzsorten wie auch Präsentationsformen ausleben. Und wer freut sich nicht, um eine kleine
Aufmerksamkeit von Freunden und Nachbarn, die einem Glück in den neuen vier Wänden wünscht.